Pädagogische Diagnostik Pädagogische Diagnostik zählt zu den Kernkompetenzen der Lehrenden. Als einflussreichste Kraft im Lehr-Lernprozess müssen Lehrpersonen wahrnehmen, was Lernende denken, wissen und darüber hinaus, wie jede/r Einzelne am wirkungsvollsten lernt. Der Begriff „Diagnostik“ umfasst alle Tätigkeiten, die die Voraussetzungen und Bedingungen für erfolgreiche Lehr- und Lernprozesse eines Lernenden ermitteln. Darüber hinaus werden Lernprozesse analysiert und es wird ihre Wirksamkeit, die sich im Lernergebnis niederschlägt, festgestellt. Ziel der Diagnostik ist es, den individuellen Lernprozess zu optimieren. Ausgehend von einer pädagogischen Diagnose werden individuelle Lernstrategien oder individuelle Fördermaßnahmen entwickelt (vgl. Paradies et al, 2009, S. 64). Die Prozessdiagnostik erfolgt lernbegleitend und zielt darauf ab, bessere Lernergebnisse zu erreichen. Im Zuge einer formativen Evaluation werden die Lernwege und Lehr-Lerninteraktionen zum Analysegegenstand und deren lernförderliche Umsetzung aus Sicht der Lehrenden sowie der Lernenden (dialogisch) hinterfragt. Bei der Individualdiagnostik handelt es sich einerseits um eine Evaluation von Zuständen (Statusdiagnostik), die punktuelle Informationen zum jeweiligen Wissens- und Lernstand des Lernenden, zu seiner Lernmotivation oder zur Selbsteinschätzung seiner Fähigkeiten und Ziele liefert. Sie ermöglicht auch eine Prognose darüber, welche Entwicklungen zu erwarten sind. |