Glossar
Hier finden Sie Erklärungen zu zentralen Begriffen und Abkürzungen aus verschiedenen Bereichen der Bildung.
Es geht hier um Begriffsklärung und Beschreibung einzelner Begriffe, denn vor der Beschäftigung mit einem speziellen Thema sollten einige grundlegenden Begriffe klar definiert sein.
Special | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z | ALL
A |
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AufgabeAufgaben sind der Ausgangspunkt für die Unterrichtsarbeit. Eine Aufgabe verlangt ein Sich-Einlassen auf Inhalte und Fertigkeiten, sie führt zu einem Produkt, das einen Raster/eine Skala benötigt, um die Leistungen von Schülerinnen/Schülern einzuschätzen. Im Gegensatz dazu stehen Aktivitäten, um spezifische Inhalte und Fertigkeiten zu üben (z.B. richtig/falsch Aufgaben, Lückentexte, …). Weiterlesen zum Thema Aufgaben - Aufgabenkultur
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Authentisch (im Kontext von Aufgaben)
Eine authentische Aufgabe
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B |
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BereitschaftBereitschaft bezieht sich auf das Wissen, die Fähigkeiten & Fertigkeiten, Erkenntnisse, Konzepte & Strategien, die die Lernenden mit sich bringen. Je nach Inhalten, Aufgaben & Lernprodukten, brauchen die Lernenden mehr oder weniger Unterstützung bzw. Herausforderung, um die Lernziele zu erreichen. | |
Beurteilung
Leistungsbeurteilung umfasst 3 Praxen:
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Beurteilungsraster (siehe Skala)Ist ein wesentliches Element der Beurteilungspraxis. Erwartungen und Anforderungen werden hier klar und transparent formuliert. Schülerinnen und Schülern dient der Raster auch als Orientierung, da sie die Qualität ihrer Leistungen anhand der definierten Kriterien selbstständig beurteilen können. Die Entwicklung von Rastern trägt zur Unterrichtsqualität bei, da der Unterricht damit auf das Wesentliche und auf Kompetenzen ausgerichtet wird. Raster können eigenständig in Lehrerteams entwickelt werden.
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C |
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Curriculumein klares Curriculum definiert die Lernziele in Form von * Wissenszielen * Verstehenszielen * Tun Können Zielen. | |
D |
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DifferenzierungDifferenzierung ist das Erkennen von Differenzen in einer Lerngemeinschaft, das zu einer Berücksichtigung der Unterschiedlichkeiten der Lernenden durch eine entsprechende Unterrichtsgestaltung führt. Weiterlesen zum Thema Differenzierung
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Differenzierungsmodell
Das Differenzierungsmodell der Differenzierungsexpertin Carol Ann Tomlinson ist ein heuristisches Instrument für Überlegungen, die zu einem wirksamen Unterricht hinsichtlich der Lernergebnisse der Schüler/innen führen. Weiterlesen zum Thema Differenzierung
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DiversitätJede/r ist anders anders! Der gemeinsame Nenner ist die Unterschiedlichkeit, die durch Individualität erzeugt wird. Diversität gehört zum Inklusionsdiskurs: In der Pluralität steckt Potential, das ausgeschöpft werden kann und soll.
Für die Schule bedeutet dies, die Anerkennung von Unterschieden, aber auch den Blick dafür, welche Differenzen Schule und Unterricht produziert und welche nicht. | |
E |
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ExklusionExklusion bedeutet nicht nur von bestimmten Bildungswegen ausgeschlossen zu sein. Ausschluss bezieht sich auch auf Strukturen, Mechanismen und Praxen, innerhalb des Systems, die diskriminieren und benachteiligen und so den Schulerfolg der Schüler/innen reduzieren.
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G |
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GruppierungFlexible Gruppierung heißt, die Gruppierungen im Unterricht immer nach Bedarf zu gestalten und ein Mix aus Einzel- und Gruppenaufgaben und Frontalunterricht sinnvoll einsetzen, um dem Bedarf der Lernenden gerecht zu werden. Gruppen sollen je nach Bedarf heterogen oder homogen gestaltet werden und Gruppierungssysteme sollen keine unterschwellige Botschaft von „besser“ oder „schlechter“ kommunizieren. Gruppen werden nicht auf Dauer gebildet, sondern an die Erfordernisse einer Aufgabe angepasst . | |
H |
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HandlungsorientierungLern- und Leistungsaufgaben erzeugen
Handlungssituationen, in denen Kompetenz aufgebaut, gezeigt und
beurteilt wird. Die Lernenden verstehen sich als Handelnden und sind im
Tun, um ihre Kompetenz weiter zu entwickeln. Gelungenes und Misslungenes
wird im Bezug zum Ziel reflektiert. Die Bedeutung von Übungsaufgaben im
reproduktiven Bereich ist klar: Sie fokussieren auf Wissen und Können,
die für komplexe Aufgaben notwendig sind, und werden gezielt eingesetzt. | |
I |
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Inklusion
Integration ermöglicht Teilhabe, Inklusion vermeidet Ausschluss. Das Konzept der Inklusion wird zumeist als eine optimierte und qualitativ erweiterte Integration verstanden, die das gesamte Bildungssystem und alle Kinder und Jugendlichen mit ihren jeweiligen pädagogischen Bedürfnissen einbezieht. In einer inklusiven Schule wird Vielfalt nicht als Hindernis, sondern als Chance gesehen.
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InteresseInteresse Interessen sind Themen und Arbeitsformen, die die Lernenden interessant und spannend finden. | |
K |
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KompetenzKompetenzorientierung ist das Fundament des Lehrplans 2000, der Bildungsstandards und des Lerndesigns. Der Lehrplan übernimmt die Definition von Kompetenz nach Franz Weinert: Kompetenz ist das Zusammenspiel von Wissen, Können und persönlichen Dispositionen. | |
Komplexität
Komplexität als Fachbegriff im Schulwesen bezieht sich auf kognitiven Anspruch:
Weiterlesen zum Thema Komplexität
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KriterienKriterien sind Maßstäbe für Einschätzung der Qualität von Schülerleistungen. Kompetenzorientierte Aufgaben brauchen im Normalfall drei bis vier Kriterien, um die Leistung und deren Qualität messen zu können. Weiterlesen zum Thema Kriterien
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L |
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Leistungsfeststellung
Leistungsfeststellung ist ein Vorgang des Messens, es ist KEINE Bewertung in Form einer Note. Aufgezeichnet wird das Ergebnis („score“), nicht eine Note.
Leistungsfeststellungen im Rahmen geregelter Leistungsbeurteilungsformen wie mündliche Prüfungen oder Schularbeiten müssen auch benotet werden (s. LBVO). Diese Benotung (Bewertung) erfolgt, nachdem die Leistung festgestellt wurde.
Weiterlesen zum Thema Leistungsbeurteilung
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LerndesignLerndesign ist eine Kompetenz, ein Prozess und Produkt. Lehrpersonen konkretisieren und übersetzen die fachlichen Inhalte des Lehrplans für ihre Schüler/innen (Kompetenz) und entwickeln ausgehend von den zu erreichenden Lernzielen (vom Ende her) Kernideen, Beurteilungsaufgaben und Kriterien (Prozess), wodurch letztendlich ein 1-2 seitiges Produkt entsteht. Dieses Produkt wiederum ist die Grundlage für weitere methodisch-didaktischer Entscheidungen über Lehr- und Lernprozesse (Materialien, Lehrwerke, formative Leistungsfeststellungen, …) Weiterlesen zum Thema Lerndesign
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Lernen
Lernen ist für lebendige Wesen Grundvoraussetzung dafür, sich an die Umwelt anpassen zu können und die Umwelt verändern zu können. Die Ergebnisse von Lernprozessen sind nicht immer eindeutig messbar.
Viele wissenschaftliche Disziplinen befassen sich mit dem Lernbegriff. Hier finden Sie Impulse und Zitate zum Lernbegriff aus pädagogischer Sicht.
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LerninhaltLerninhalt Lerninhalte sind das, was die Lernenden lernen sollen: Informationen, Konzepte, Fertigkeiten, die von dem Lehrplan grob vorgegeben und durch Lerndesignprozesse konkretisiert werden. | |
LernproduktLernprodukte sind die Aufgaben, die den Lernenden ermöglichen sollen, ihr Wissen, Verstehen und Können zu demonstrieren. | |
LernprofilLernprofile geben Informationen darüber, wie die Lernenden am besten individuell lernen. Lernprofilsysteme sind z.B. VAK (visuell, auditiv, kinästhetisch), Multiple Intelligences, und andere Lernstilanalysen. | |
LernprozessLernprozesse sind die Abläufe, die durch Aufgaben und Übungen gestaltet werden, um sich die Lerninhalte anzueignen. Sie sind die „Didaktisierung“ von Lerninhalten. | |
Lernseitigkeit
Lernseitigkeit ist der Musterwechsel von „Ich habe gelehrt“ zu „Meine Schüler/innen haben gelernt“. Wie wird der Lernprozess in Gang gesetzt? Was passiert während des Prozesses? Wie kann Lernen in Gang gehalten werden? Und was bringt Lernen zur Vollendung?
John Holt (2009) hat das prekäre Verhältnis zwischen „Lehren“ und „Lernen“ besonders prägnant formuliert:
„Ich kann in 4 bis
7 Worten zusammenfassen, was ich als Lehrer letztendlich lernte:
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LernstandsbeobachtungKontinuierliche Lernstandsbeobachtung gelingt durch die Wachsamkeit der Lehrperson, die das Geschehen im Unterricht immer im Auge hat, die Lerninhalte und Prozesse kontinuierlich anpasst, und Gruppen und Individuen während der Lernphasen unterstützt. | |
LernumfeldLernumfeld umfasst die Atmosphäre, Gruppendynamik und Beziehungen zwischen den individuellen Lernenden und der Lehrperson und unter den Lernenden in der Lerngemeinschaft. | |
LernzielIst klar definiert und bleibt im Verlauf der Lehr- und Lernprozesse unverändert. Legt fest, was die Schülerinnen und Schüler in der Auseinandersetzung mit den Lernthemen der einzelnen Fächer verstehen, wissen und tun können. Im Zeitalter der Kompetenzorientierung sind diese Ziele messbar, den Rahmen bilden die Lehrpläne und die Bildungsstandards. Die Fachexpertise der Lehrperson konkretisiert und definiert die Kompetenzen entsprechend der jeweiligen Schulstufe. | |
N |
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Normen
Die Reflexion des eigenen Leistungsbeurteilungsalltags fordert eine kritische Auseinandersetzung mit der Frage, in welchem Ausmaß Individualnorm, Sozialnorm und Sachnorm eine Rolle spielen.
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R |
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Respektvolle AufgabenRespektvolle Aufgaben sind diejenigen, die interessant, relevant und spannend für die Lernenden sind. Sie werden personalisiert, um Lerninhalte und Aufgaben mit den Interessen der Lernenden zu verknüpfen, um sie herauszufordern aber nicht zu überfordern, und um die Relevanz des Lernthemas zu sichern. | |
S |
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Skala (siehe Beurteilungsraster)
Eine Skala (z.B. die 4.0 Skala) beschreibt Leistungen anhand von Kriterien auf unterschiedlichen Qualitätsstufen. Dreh- und Angelpunkt der Skala ist die Beschreibung jener Leistung, zu der alle Schüler/innen befähigt werden sollen, also dem Zielbild.
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Strategie
Der Grund für mangelnden Fortschritt liegt oft in inadäquaten Strategien (Ericsson et al., 1993).
Eine
systematisch informierte Strategie bedeutet…
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T |
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Teacher Leadership
Teacher Leader führen inner- und außerhalb der Klasse; das umfasst sämtliche Maßnahmen, die Lehren und Lernen verbessern. Sie pflegen eine Kultur, in der Lehrpersonen im kollegialen Dialog stehen, Ideen, Wissen und Techniken austauschen, sich an gemeinschaftlichen Problemlösungen rund um die Klasse beteiligen und ihre Praxis in Teams weiterentwickeln. | |
Teamteaching
Teamteaching ist eine Form der Unterrichtsorganisation, die Lehrende und die ihnen zugeteilten Schülerinnen und Schüler einbezieht; zwei oder mehrere Lehrende tragen die Verantwortung für den gesamten oder einen beträchtlichen Teil des Unterrichts derselben Schülergruppe und arbeiten zusammen.“ (Shaplin J., Team Teaching, Versuch einer Definition. In: Dechert H-W. (Hrsg.), : Team Teaching in der Schule. Piper: München 1972., S. 30) Weiterlesen zum Thema Teamteaching
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V |
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Verstehensorientierung
Ohne Verstehen gibt es kein nachhaltiges Lernen. Wissen meint Informationen, die abrufbar sein sollen. Verstehen meint das Begreifen, damit die Person in der Lage ist, in neuen Situationen (noch wirksamer) zu handeln. Verstehen ist ein lebenslang relevantes Kontinuum.
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W |
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Webb Modell
Webbs Modell ist eine Antwort darauf, wie man den Anspruch von kompetenzorientierten Lehrplanforderungen einschätzt und in Folge geeignete Aufgaben auswählt bzw. erstellt. Das daraus entstandene Werkzeug für die Einschätzung von Komplexität nennt sich „Depth of Knowledge“ („Tiefe des Wissens“) und ist in vier Bereiche gegliedert. Weiterlesen zum Thema Webb Modell
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